Beim „Fluch der Karibik“ spielen Piraten auf

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Vöhrenbach –  Einen gelungenen Konzertabend bot der Musikverein Urach bei seinem 48. Wunschkonzert.
Dirigent Lothar Mai hatte mit seinem 40-köpfigen Orchester interessante, abwechslungsreiche und vielseitige Kompositionen einstudiert, die mit kräftigem Beifall honoriert wurden.

Im Piratenlook lässt der Musikverein Urach beim Wunschkonzert die Filmmelodie „Fluch der Karibik“ erklingen.  Bild: Ketterer

Bereits der Auftakt klang vielversprechend. Schmetternde Trompeten kündigten den olympischen Geist unter dem Namen „The Olympic Spirit“ an und die einheimischen Musiker verstanden es blendend, die 1988 entstandene Melodie für die olympischen Spiele in Seoul wiederzugeben. Variationsreiche Klangfarben gehörten dem Stück „Emotionen“. Die verschiedensten Gefühle eines Menschenlebens durften die Konzertgäste auf sich einwirken lassen.

Italienisches Flair brachten die Uracher Musiker in den Abend, als bekannte Melodien wie „Die diebische Elster“, Semiramis“, oder den weltberühmten „Wilhelm Tell Galopp“von Gioacchino Rossini auf den Notenblättern stand. Ebenfalls ein Genuss für die Ohren war „Musik aus aller Welt“. Bekannte Melodien, die das Ensemble forderten, kamen bei den Zuhörern gut an. Humorvoll bemerkte Monja Schonhardt bei der Ansage, dass es den Dirigenten beim Proben auch ein paar Nerven gekostet hatte. Doch das Ergebnis konnte sich hören lassen, was der Applaus unterstrich.

Über einen der schönsten Märsche Portugals „O Vintinho“ durften sich darauf die Zuhörer im leider nicht ganz vollen Dorfgemeinschaftshaus freuen. Schließlich erfüllte Dirigent Mai die Wünsche von 77 Polkafans und hob den Taktstock zu den „Prager Gassen“. Damit gingen die Musiker in die Halbzeitpause. Die Flügelhornisten Detlef Dotter und Dieter Weißer eröffneten den zweiten Konzertteil, allerdings alleine auf der Bühne. Als sie die ersten Töne spielten, marschierten die restlichen Musiker im Gänsemarsch auf die Bühne und erfüllten das Stück auf das gewohnte Volumen. Nach dem letzten Ton hörte man alle Musiker rufen „Grüß Gott“, was zugleich der Name Polka war, die zudem auch optisch ihren Reiz hatte.

Eine Meisterleistung vollbrachte danach Toni Maier. Mit der Trompete widmete er sich der Komposition „Weinende Trompeten“. Gefühlvoll und präzise drückte er diesem Stück seinen Stempel auf. Bruder Mario ergänzte den Klangeindruck bei einigen Takten mit der Posaune und ein überwältigender Beifall ergoß sich über die Solisten, wie auch Orchester. Mit 116 Wünschen war das Stück auf dem zweiten Platz des Wunschkonzertes. Rockige Klänge von Michael Jackson bis Joe Cocker ließ Lothar Mai bei „Eighties Flashback“ erklingen. Kontrastreich folgte der „Alexandermarsch“ und wenig später der Konzertmarsch „Abel Tasman“. Musik zum Träumen gab es beim Hit der Scorpions „Wind of Change“.

Den Renner des Wunschkonzertes mit 124 Wünschen gab zum Finale. Mit Piratenhüten und Kopftüchern stimmten die Musiker auf die Filmmeldodie „Fluch der Karibik“ ein und die klangliche Variante folgte eindrucksvoll. Der Vorsitzende des Musikvereins Manfred Bertl freute sich mit Dirigent und Orchester über einen großen Beifall und erst nach zwei Zugaben durften die Musiker nach den gelungenen Darbietungen von der Bühne. Weiteren Beifall erhielten die Jungmusiker Mathias Maier, sowie Jan und Thomas Kienzler bei ihrer Premiere in der Schlagzeuggruppe. Zuguterletzt dankte das Publikum auch den Aushilfsmusikern Arno Maier und Monika Mai, sowie den zwölf Musikern, die als Moderatoren gefielen.


Wunsch-Tradition

Über 1000 Wünsche belegten, dass die beliebte Wunschkonzertreihe des Musikvereins Urach auch nach fast 50 Jahren, nichts vor seiner Attraktivität verloren hat. Der Verein besteht derzeit aus rund 40 Musikerinnen und Musiker. Das Durchschnittsalter liegt unter 30 Jahren. Stilistisch ist von Polka bis konzertanter Blasmusik ist für jeden Zuhörer etwas dabei. Die Musikprobe findet immer donnerstags um 20 Uhr im Gemeindesaal in Urach statt. (ket)

(Südkurier, 22.04.2014)